Astrid Debes Doch so weit
der Himmel
(1996)
Glockenblumen
Nicht die großen mit
gewaltigen Kelchen
dunkelndem Blau
die kleinen
wo man Himmelblau
in Händen hält
die meine ich
Schweig still Mund weinen
will mein Herz doch ich bemale
die Wände mit Lächeln
neue Augen setze ich mir ein
empfange die Kinder
im goldenen Schloß
erforsche mit ihnen
Berge Wälder Seen
die sie atemlos und heiß
vor meinem Bett niederlegen
Der weinende Frühling
Ich habe rote und blaue Lieder
gesungen
die Fahne hochgezogen
vielleicht
ein bißchen zuviel Aufwand
keine Fahne
keine Musik
Kälte Regen Tränen
doch alles wird
grüner
unbeschreiblich
weiß
ein blühender Kirschbaum
Der Eroberer
Ausgezogen ist er
mit Fahne Speer
mit Sonne Mond Sternen
hoch hüpfen sie
bei jedem Schritt
es strahlt die Sonne
es leuchtet der Mond
sanft schwimmt ein Schiff
im Sternenlicht
nuir das dunkle Wasser fragt
wozu
Anfang
|